Raid de Schlamm et Wasser 2012

Ja, da war doch noch etwas: Der Teamwettkampf von Oliver Bohr (DJK Dudweiler) und Agnes Stanislawski. Mal aus anderer Sicht geschildert:

Die Teilnahme an dem RAID SARRE-MOSELLE haben wir nach der zweiten Flasche Gewürztraminer (pro Person) im Elsass beschlossen. Und auch nur so war es zu erklären, dass wir auch wirklich antraten.

Die Strecken: 9,5 Kilometer Laufen, gefolgt von 7,5 km im Kajak, um dann nach ein paar Hindernissen mit einem 30 km MTB Kurs im Ziel zu enden. Als ordentliche Triathleten hatten wir den Wettkampf nicht ganz für voll genommen – wie denn auch, schließlich sagte schon die Ausschreibung ganz klar: „kein Triathlon“. Am Abend vorher hatten wir noch den Schlachtplan ausgemacht („Beim Laufen Anschlag und dann ruhen wir uns im Kajak aus“) und das erste, sowie gleichzeitig letzte Theorietraining „Wie fahre ich Kajak richtig“ gemacht (Auf ein Praxistraining haben wir verzichten müssen. Außerdem heißt es doch so schön: „Wer zu viel trainiert hat zu wenig Talent“).

Dann der Morgen des Wettkampfes:

Bei der ersten Räderbegutachtung und dem Blick auf das Starterfeld mussten wir gleich zu Beginn zurück rudern: Statt erwarteter Thekenmannschaften, standen ordentliche Boliden am Start. Dazu Kälte, Regen, Matsch (Böse Erinnerungen an den Ironman 2011 wurden wach). Aber, zurück ging ja nicht mehr.

Nach dem Start haben wir ordentlich angezogen – das war auch schon der einzige Teil des Tages im Plan.

In Sarregemuines angekommen mussten wir uns ein Boot und zwei Paddel schnappen (letzteres hätten wir fast vergessen – ob wir ohne Paddel wirklich so viel langsamer gewesen wären, bleibt fraglich). Ohne jede Übung waren die ersten Meter totales Chaos. Zwischenzeitig sind wir auch mal rückwärtsfahren und ständig kollidierten die Boote. Olli’s Theorie: die Boote müssen magnetisch sein. Ich glaube, es ist niemandem aufgefallen, dass wir keine Ahnung hatten. Nur überholt haben wir niemanden J

Die Kilometer zogen sich hin. Dass die Saar eine Strömung hat, ist übrigens ein Gerücht. Nach kürzester Zeit waren wir beide nass bis auf die Haut, da es zwei Wehre gab, bei denen die Boote hängen blieben und ausgestiegen werden musste. Die Saar (die sich auch mit einigen Litern im Kajak befand) ist außerdem ziemlich kalt, der Wind ziemlich scharf und die dünnen Ärmchen vermögen den Puls nicht steigen zu lassen – eher fallen sie ab. Nach eisigen, gefühlten Ewigkeiten ging es in Grosblie endlich raus aus dem Wasser und zu den Hindernissen, die sich zum Glück als sehr harmlos herausgestellt haben: eher ein Agility-Kurs für Hunde. Danach gleich weiter zu den MTB’s. Hier wurde auch ganz schnell klar, warum alle anderen Teilnehmer morgens so viel Taschen an ihren Rädern deponiert hatten. ALLE hatten Wechselklamotten – Wir zwei dafür zwar leichte Unterkühlung, aber dafür definitiv die BESTE Wechselzeit. Schnell sein ist alles.

Mit nassen Sachen kam uns die erste Streckenführung nicht so ganz entgegen: zuerst steil bergan (hier fingen die Leute an zu schieben), dann eine lange Treppe bergauf und ab in den Wald. Dort war Lehmboden, der durch den Regen total schlammig, tief und glitschig war. Durch die vielen Starter vor uns (die uns alle auf dem Wasser überholt haben) auch ziemlich zerstört. Kurz gesagt, die ersten 5 km waren unfahrbar – auch weil Singletrails eben kein Überholen erlauben, wenn so viel geschoben werden muss. Selbst wenn es mal rollte war der Boden glatt wie Eis. Grenzwertig. Vorder- und Hinterrad blockierten dann auch abwechselnd.

Galgenhumor hat bei den ewig dauernden 30 Km geholfen. Den haben die Franzosen allemal (es waren praktisch nur Franzosen am Start) und sangen oder fluchten im Wechsel. Wir kennen jetzt auch alle denkbaren französischen Schimpfworte. Dazwischen irgendwelche Namen, da die weit zersprengten Teams sich irgendwie wiederfinden wollten. Diese zugeschlammte Truppe, die ihr Fahrrad fluchend durch den Wald schob und ständig irgendwelche Namen rief hatte schon etwas groteskes… Apokalypse now :-)

In dem Tempo der ersten 5 km wären wir gegen Mitternacht im Ziel gewesen, aber zum Glück verließ die Strecke irgendwann den Wald und den lehmigen Boden. Jetzt konnten Agi und ich (Oli) endlich mal zeigen, dass wir nicht total unsportlich sind und ein paar Teams überholen. Auch wenn die Fahrräder durch den Matsch daran ca. 20 kg gewogen haben dürften. So kamen wir nach knapp 4,5 Std. endlich im Ziel an, als 20 von 46 Mixed Teams (insg. waren 300 am Start), wo Kuchen auf uns und ein Wasserschlauch auf das Rad warteten.

Alles in allem: Es hat richtig Spaß gemacht. Dass wir nächstes Jahr wieder dabei sind (mit oder ohne Gewürztraminer vorab), ist ziemlich wahrscheinlich. Und, wer mal was „anderes“ machen mag, der sei herzlich eingeladen uns zu begleiten. Dann, wenn es für unser Team wieder heißt „La Coupe Ou L’HôPital“.

2 Gedanken zu „Raid de Schlamm et Wasser 2012

  • 19. Oktober 2012 um 20:34 Uhr
    Permalink

    Sau geil, lustige Aktion! :)

  • 20. Oktober 2012 um 13:25 Uhr
    Permalink

    Sowas wird nur noch durch einen Drink´n´Run getoppt:-) Prost!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert