Pack die Badehose ein…

Salva und Yvonne auf der Mitteldistanz beim 11.Berlinman

Berlin. „Pack die Badehose ein…und dann nüscht wie raus zum Wannsee„ hieß es für Salva und Yvonne am 9.September 2012. An diesem Tag fand die Traditionsveranstaltung des Berlinman statt. Als Yvonne sich im Frühjahr zu diesem Wettkampf anmeldete, ahnte sie noch nicht, dass dies nun quasi ihr Heimwettkampf werden würde. Salva reiste mit Janet und Isa bereits am Freitag an. Am Tag vor dem Wettkampf regnete es bereits am Vormittag in Strömen. Unsere Motivation sank ein wenig in den Keller, ist eine Mitteldistanz im Regen doch recht unangenehm. Doch der Wettergott meinte es gut mit uns und am Wettkampftag schien die Sonne. Morgens um 6Uhr begannen wir somit bei angenehmen 16°C die Wechselzone einzurichten. Mit leichter Aufregung begaben wir uns Richtung Schwimmstart, was Salva mit den Worten „ Na, wozu die Aufregung, wir haben ja schließlich keinen Druck“ zu beruhigen versuchte.  Bei Yvonne löste das jedoch die Frage aus, wie sie das nun gemeint habe…denn Druck in den Beinen sollte aufgrund des Trainings ja doch da sein und ein unangenehmer Druck im Magen-Darm-Trackt machte sich plötzlich auch zum wiederholten Male an diesem Morgen bemerkbar.

Nun aber los zur Startlinie. Das Schwimmen über 2,2km erfolgte im Strandbad Wannsee, welches eine eindrucksvolle, fast nostalgische Kulisse bot. Nach dem Wasserstart galt es einen rechteckigen Kurs durch den Wannsee zu schwimmen, bevor man auf dem Weg zur Wechselzone sage und schreibe 96 Treppenstufen überwinden musste, um zu seinem Fahrrad zu gelangen. Salva verließ hier im vorderen Damenfeld mit sensationeller Schwimmleistung das Wasser. Yvonne genoss das kühle Nass ein wenig länger und folgte ihr zwei Minuten später nach. Bereits auf den ersten Stufen der Treppe begannen die Beine ein wenig zu krampfen. Das konnte ja heiter werden, wenn das jetzt schon so losging. Wozu eigentlich das ganze Magnesium wenn es den krampfenden Muskel offenbar nicht die Bohne interessiert. Na gut, was hilft das jammern, weiter geht’s, ab aufs Rad. Die doch recht wellige Radstrecke erstreckte sich über die beliebte Havelchaussee hinauf zum Grunewaldturm und beinhaltete unter anderem ein unangenehmes Kopfsteinpflasterstück von ca. 500m. Wer die ganze Zeit schon das Gefühl hatte, zu wenig Verpflegung dabei zu haben, oder ne neue Trinkflasche oder Radpumpe brauchte, hätte hier kurz anhalten können und einfach einsammeln was die Straße so hergab. Hier lag spätestens nach der dritten Runde das Equipment für einen halben Radladen auf der Straße. Die vier zu absolvierenden Radrunden bewirkten eine wirklich kurzweilige Radzeit und ließen einem die 90km gar nicht so lang erscheinen. Yvonne wechselte nach 2:49std. Radzeit, Salva nach 2:59std. Beide hatten das Ziel, die Radstrecke in unter 3 Stunden zu absolvieren und das klappte schließlich auch. In der Wechselzone bekam Yvonne dann von einem Helfer den Spruch zu hören, ob sie denn unterwegs wohl nen Kaffee getrunken hätte, sie solle doch jetzt Mal Gas geben, sonst würde das nichts mehr mit der Top-Ten-Platzierung. Bis zu diesem Moment hatte sie keine Ahnung gehabt, wo sie sich im Damenfeld befand und witterte nun Luft nach oben. Die Beine fühlten sich gut an, also los. Die Laufstrecke war ein Rundkurs durch den Grunewald über Waldwege, Wurzeln aber auch einem Stück Asphalt. Auch hier waren 4 Runden zu bewältigen. Hochmotiviert stellte Yvonne nach der ersten Laufrunde bei einem Blick auf die Uhr fest, dass sie möglicherweise gleich zu Beginn zuviel Gas gegeben hätte und befürchtete bald einen Einbruch erleben zu müssen. Aber dies erwies sich als falsch und es lief und lief und lief.

Nach 5:12:54Std. überquerte Yvonne die Ziellinie. Eine Zeit mit der sie im Leben nicht gerechnet hatte und die ihr den 7.Gesamtplatz im Damenfeld sowie Platz 3 in der Altersklassenwertung einbrachte. Auch Salva rannte nach dem zweiten Wechsel durch den Grunewald und ließ dabei so manch schwächelnden Herren hinter sich. Die Zuschauer an der Strecke feuerten wie wahnsinnig an und ganz besonders unsere Unterstützung: Janet und Isabell motivierte in jeder Runde aufs Neue zumindest bei ihnen eine gute Figur zu machen, auch wenn die Beine langsam schwer wurden. Nach 5:52:21Std. überquerte Salva dann die Ziellinie vor dem Strandbad Wannsee.

Am Ende waren wir uns einig: Ein toller Wettkampf mit interessanter Streckenführung und einer super Organisation. Vielleicht packt ja beim nächsten Mal der ein oder andere von euch mit uns die Badehose ein…???

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2 Gedanken zu „Pack die Badehose ein…

  • 13. September 2012 um 20:32 Uhr
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    super geil war’s – YES! Und richtig klasse auch der Teamgeist der gesamten nordhessischen Triathlongemeinde:
    Angefangen mit Daniel G., der sich einen Kampf der Giganten geliefert und als Vize das Rennen gerockt hat. Auf seinem letzten km ist er an mir vorbei (o.k., ich hatte noch einiges an km vor mir) und hat mich noch angefeurt, trotz seines Zielsprints: DANKE Daniel! Das war echt spitze und hat mir gut getan ;-)
    Und auch Ralf Schmerer vom WVC ist beim Rad und auf der Laufstrecke immer mit motivierenden Anfeuerungsrufen an mir vorbei. So auch ein Athlet vom SC Neukirchen, der mit seinen Zurufen ebenso seinen Beitrag zu einer großartigen Triathlonfamilie Nordhessen gegeben hat.
    Das war wirklich sehr beeindruckend und hat bei einigen Athleten während des Wettkampfes um mich herum positive Annerkennung laut werden lassen..
    Leute – das ist echt Spitze!
    @Vonny: Danke für den schönen Bericht ;-)

  • 14. September 2012 um 00:00 Uhr
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    Das hört sich spitze an Salva. Die nordhessische Triathlonwelt driftet auch seit geraumer Zeit in eine gute Richtung, da hört man so was immer gerne. Warum sollte man sich auch von 2 aus 100 Personen die Laune an so was verderben lassen! Freu mich schon auf Fritzlar.

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