Nina und der Slot für Las Vegas

Ja, ich habe einen Slot für die IRONMAN 70.3 WM in Las Vegas!

Wie ich das geschafft habe? Hier ein kleiner Bericht der Ereignisse:

Alles begann mit einer Radtour durch den Reinhardswald am 10.Juni 2012. Eine Mitteldistanz war schon immer mal Thema und bei dieser Radausfahrt brachte Dieter den IRONMAN 70.3 in Antwerpen ins Gespräch. Zuhause gleich geschaut, man konnte sich noch anmelden, und schon war das neue Saisonziel gesetzt. Es waren noch sechs Wochen bis zum Start und noch einiges zu tun, da das bisherige Training nur auf Kurzdistanzen ausgelegt war. Jede Trainingseinheit wurde ab sofort länger, aber auch die kurzen schnellen Einheiten standen weiterhin auf dem Programm. Auch wenn das Wetter meist nicht mitspielte blieb die Vorbereitung krankheits- und verletzungsfrei. Und mit Regen am Wettkampftag hätte ich prima umgehen können! Urlaub eingereicht, Hotel gebucht und dann ging es am Samstag, den 21.7.2012, los nach Antwerpen.

Als Erstes die Startunterlagen abholen, dann soweit es ging die Wettkampfstrecken anschauen. Zwei Wechselzonen bin ich ja schon gewohnt, aber dass das Ziel auch noch an anderer Stelle ist, macht das Ganze nicht einfacher. Abends gab es eine Portion Spaghetti Bolognese und dann wurde versucht zu schlafen. Da mein Start erst um 11:30 war, brauchten wir nicht mitten in der Nacht aufstehen.

Auf zur ersten Wechselzone, wo schon reges Treiben herrschte und plötzlich steht Luc van Lierde neben mir. Nicht dass ich ihn so erkannt hätte, aber er hatte ein Kamerateam im Schlepptau und wurde auch gleicht interviewt. Dann aber wieder auf das eigene Ziel konzentrieren: Meine erste Mitteldistanz gut überstehen. Der erste Schock kam beim Schwimmstart – Salzwasser! Mag ich jetzt nicht wirklich, aber vielleicht war dies der Grund für meine Schwimmzeit von 33 Minuten, nur schnell raus hier.

Bestens gelaunt, nachdem ich diese Zeit auf meiner Uhr gesehen habe, vergesse ich schnell das chaotische Schwimmen und mache mich auf die Radstrecke. Raus aus Antwerpen in das Hafengelände, wo ein Rundkurs dreimal zu durchfahren war, um dann wieder nach Antwerpen zurück zu fahren. Klingt jetzt nicht so spannend, aber für Sightseeing war eh keine Zeit. Wohlfühltempo finden und auf die vielen Schlaglöcher und Schienen achten war jetzt angesagt. Bei KM 70 hatte ich einen Schnitt von 32,5 km/h. So langsam kamen die Gedanken an die Laufstrecke und ich beschloss, zum Ende der Radstrecke das Tempo etwas zu drosseln. Schließlich ist das Laufen meine schwächste Disziplin. So hatte ich am Ende der 90 km einen Schnitt von 32 km/h auf dem Tacho stehen. Ein Blick auf die Uhr zu Beginn der Laufstrecke zeigte mir, dass 3 Std und 31 Minuten bisher vergangen waren. Das sollte doch reichen, um unter den angepeilten 6 Stunden zu bleiben. Ich machte mich also auf den Weg und fand auch schnell mein Tempo. Leider gab es kaum KM-Markierungen, so dass ich bis KM 15 keine Ahnung hatte, wie schnell ich unterwegs war. Aber egal, es fühlte sich halbwegs gut an und auch mein Zeitgefühlt sagte mir, dass alles im Plan war. Bei Kilometer 15 dann die Bestätigung, dass es ein 6er-Schnitt war. Leider kam der Einbruch doch noch bei Kilometer 19, aber das Ziel vor Augen trieb mich weiterhin an. Im Ziel war die Freude riesengroß, dass meine Endzeit weit unter der angepeilten 6 Stunden war: 5 Stunden 45 Minuten und 42 Sekunden hatte ich für meine erste Mitteldistanz benötigt, was Platz 13 in der AK bedeutete. Und diese Zahl 13 sollte dann noch meine Glückszahl werden.

Nach dem Auschecken ab ins Hotel, duschen kurz ausruhen und zurück zum Rathaus, wo um 21:00 Uhr die Slot-Vergabe stattfinden sollte. Eine große Schar an Athleten fand sich in einem Saal bei einem Gläschen Sekt oder Orangensaft ein. Wir hatten uns auch für den Sekt entschieden, so glücklich war ich über den Verlauf des Rennens und der Endzeit! Für jede Altersklasse gab es einen Slot und es begann mit den Damen. In meiner Altersklasse (TW35) war es die Viertplatzierte, die den Slot freudestrahlend annahm. Da ich mir eh kaum Chancen ausgerechnet hatte, war die Enttäuschung auch nicht groß. Die Stimmung super und die Freude der Athleten war schön anzusehen, so dass wir noch geblieben sind. In anderen Damen-AKs wollte keiner nach Las Vegas, so dass drei Slots übrig waren. In der größten AK, der TW35, ging es wieder los: Die 5. wurde aufgerufen, die 6., die 7., die 8. und dann fragte der Moderator, ob überhaupt noch jemand von der TW35 anwesend sei. Ich hatte ja schon ein Glas Sekt getrunken, so dass ich sofort aufsprang, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken. Eine andere Athletin war auch noch da, wollte dann aber doch nicht, so dass die Worte erklangen „It`s yours“. Ein Freudenschrei meinerseits und eine applaudierende Menge Triathleten war ein echtes Erlebnis. Okay, meinen Namen auf den Formular hätte ich ordentlicher schreiben können, aber meine Hände waren so am zittern, dass ich hoffe, dass sie ihn lesen können. Auf dem Rückweg zum Hotel waren Dieter und ich nur am Kopfschütteln, am Lachen, um dann wieder den Kopf zu schütteln und zu lachen…

Keine Ahnung auf was ich mich da eingelassen habe, aber so eine Chance bekomme ich wahrscheinlich nie wieder!

Viva Las Vegas!!!

Swim

1. Trans

Bike

2. Trans

Run

GESAMT

AK

33:45

3:15

2:52:50

1:47

2:14:03

5:45:41

13. TW35

12 Gedanken zu „Nina und der Slot für Las Vegas

  • 25. Juli 2012 um 12:26 Uhr
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    Super gemacht!
    Gratulation :)

  • 25. Juli 2012 um 12:49 Uhr
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    Das ist echt der Wahnsinn! Glückwunsch!!!

  • 25. Juli 2012 um 18:28 Uhr
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    Schon wieder dieser Dieter. Wer ist denn der Kerl? Der nervt!!!

  • 25. Juli 2012 um 18:38 Uhr
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    Ich freue mich riesig für dich! Und falls du noch einen Supporter benötigst… Der ominöse Dieter hat vielleicht Zeit!

  • 25. Juli 2012 um 19:48 Uhr
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    Überragend!!! Herzlichen Glückwunsch!!!

  • 25. Juli 2012 um 20:08 Uhr
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    Spontan ist eben immer am schönsten :)

  • 26. Juli 2012 um 06:58 Uhr
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    Weltklasse Nina!!!
    Überragende Leistung und super reagiert bei der Slotvergabe… :-) Freu mich für dich!
    LG

  • 26. Juli 2012 um 07:49 Uhr
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    Mit so einem Fuchs wie Dieter an Deiner Seite konnte man ja fast nichts anderes erwarten. Super Leistung und eine tolle, wahrscheinlich einmalige, Gelegenheit zu einer WM fahren zu dürfen. Genieß es jetzt und für immer.

  • 27. Juli 2012 um 16:23 Uhr
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    SENSATIONELL NINA!!!! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!! :-))))))

  • 28. Juli 2012 um 20:17 Uhr
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    Spitze und einmalig Nina :)

  • 29. Juli 2012 um 20:24 Uhr
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    Nina for Germany !

  • 2. August 2012 um 21:23 Uhr
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    Nina, klasse, auf geht´s. Was für eine Chance!

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