7. Crosslauf

Erlebnisbericht von Timm Eberwein:

Nach einer längeren Verletzungspause im Sommer und Herbst des letzten Jahres, trainiere ich nun seit ungefähr 4 Wochen wieder mit normalem Umfang und Intensität. Nach zwei für mich eher trainingsorientierten Läufen (Silvesterlauf Kaufungen und 3. Winterlauf Weimar) stand am letzten Samstag die erste Härteprüfung, der Crosslauf in Gudensberg, auf dem Programm. Ein Crosslauf ist ein ganz anderer Wettkampf mit eigenen Gesetzen. Im Gegensatz zu meinen sonst eher geliebten Bahn- und Straßenwettkämpfen ist hier sehr viel mehr Kraft und Wille erforderlich. Laut Traineraussagen sind diese jedoch ganz wichtig für die Bahnsaison – man gewöhnt sich daran!

Nach dem Abholen der Startunterlagen stand einer erste Streckenbesichtigung auf dem Plan. Was ist es für ein Untergrund? Eher Feld, Wiese oder doch ein Schotterweg? Wie sind die Bodenbeschaffenheiten? Ist es noch vereist oder schon aufgeweicht? Welche Dornen nehme ich – 9er, 12er oder doch die langen 15mm-Dornen? Gibt es Hindernisse zu bewältigen? (Sehr beliebt in der Form von Heuballen, Bächen oder Holzstämmen) Das sind so die Standardfragen, die man sich vor einem solchen Wettkampf stellt.

Die Mittelstrecke ging über ca. 4000m, welche in 4 Runden zurückzulegen waren. Bei jeder Runde galt es 3 Anstiege, somit auch 3 Bergab-Passagen zu meistern, da der Kurs sich, neben einem Flachstück, an einem Hang bergauf und -ab entlang schlängelte. Vor dem Start das obligatorische Schauen nach potentiellen Gegnern. Da auf dieser Strecke im Februar die Hessischen Crossmeisterschaften stattfinden, nutzten einige Athleten (trotz paralleler hess. Hallenmeisterschaften) aus Mittelhessen den Wettkampf für einen ersten Streckentest. So auch der spätere Sieger Kuhn aus Eschenburg – der amtierende Hessenmeister der Junioren.

Nach dem Start übernahm ich für die erste Runde die Tempodiktatur und drückte dem Rennen erstmal ein gemächliches Tempo auf. Zu Beginn der zweiten Runde machte ich einen taktischen Fehler und ließ mich nicht nur von dem späteren Sieger, sondern auch von drei anderen Athleten überholen. Seit den letzten hessischen Meisterschaften weiß ich, wie wichtig das Bergablaufen ist und riskierte mehr als meine Gegner, wodurch ich immer wieder einige Meter gutmachen konnte. Am Ende der zweiten Runde erhöhte Kuhn lockere das Tempo und löste sich von unserer Gruppe. Auch ich wurde nun mutiger, setzte mich an die Spitze der Verfolgergruppe und erhöhte das Tempo. Nach etwas Haushalten der Kräfte in der dritten Runde suchte ich die Entscheidung um den zweiten Platz (siehe Foto) und lief noch einen Vorsprung von 23 Sekunden auf den drittplatzierten Marc Unger (Treysa) heraus.

Glücklich im Ziel merkte ich einmal mehr, wie sehr sich die Schinderei im Training lohnt! Als nächstes steht bei mir der vierte Lauf des Crosscups in Breuna (31.1.) auf dem Programm, bevor es einen Tag später für 2 Wochen in das langersehnte Trainingslager nach Albufeira/Portugal geht, um einen weiteren wichtigen Schritt in Vorbereitung auf die hessischen (28.2.) und deutschen Crossmeisterschaften (14.3. – Ingolstadt) zu tun.

Die entscheidende Tempoverschärfung von Timm Eberwein (PSV Grün-Weiß Kassel/Tri-Team Fuldatal) vor Marc Unger (ESV Jahn Treysa).
Die entscheidende Tempoverschärfung von Timm Eberwein (PSV Grün-Weiß Kassel/Tri-Team Fuldatal) vor Marc Unger (ESV Jahn Treysa).

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