Frankfurt Marathon – Zwei „alte Hasen“ und ein Rookie

Am Sonntag, den 27.10.2013 fand der 32. Frankfurt Marathon statt. Bei einer angenehmen Temperatur von ca. 12 – 13°C,  leider unangenehmen Sturmböen und leichtem Regen, machten sich drei Athleten vom Tri-Team-Fuldatal auf die 42,195 Km lange Strecke.

Neben den beiden „alten Hasen“ Lars Henrik Stern und Tobias Kisling, die man bereits die letzten Jahre am Start des Frankfurt Marathon sehen konnten, brauchte auch Sven Deussing eine neue sportliche Herausforderung und startete bei der diesjährigen Auflage dieses traditionellen Marathons.

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3 Marathonis: Lars Henrik Stern, Sven Deussing und Tobias Kisling

Tobias nahm sich, wie gewohnt, eine schnelle Zeit vor und wollte die 2:40h-Marke dieses Jahr knacken. Lars-Henrik wollte sich dieses Event nicht entgehen lassen und versuchen eine ähnliche Ziel Zeit wie im letzten Jahr zu erreichen. Sven wusste noch nicht so richtig was ihn auf dieser Strecke überhaupt erwartet und so hieß das Ziel für sein Debüt einfach nur ankommen und es versuchen zu genießen.

Bei Tobias lief es trotz der oben beschriebenen unschönen Witterungsverhältnisse sehr gut und er konnte mit einer sehr guten Ziel Zeit von 02:39:30h sein Tagesziel erreichen.

Auch Lars-Henrik kämpfte sich stark durch die Winde und konnte, abgesehen von einigen kleinen „Geh-Pausen“ am Ende, seinen Schnitt ins Ziel bringen und erreichte dieses in 03:35h.

Glückwunsch den Beiden zu diesen Leistungen.

Und nun Svens Erlebnisbericht seines ersten Marathons:

“Wegen einer Mandelentzündung in der Vorbereitung konnte ich mich leider nicht wie gewollt auf meinen ersten Marathon vorbereiten. Außer einem langen Lauf über 23 Km ging ich also mit Läufen zwischen 5 und 15 Km in mein Marathon Debüt. Das das im Verlauf des Rennens zu schmerzen führen würde, kann sich jeder vorstellen und wurde mir auch von einigen unserer „erfahrenen“ Marathonläufer im Verein im Vorhinein prophezeit.

Egal, ich hatte mich angemeldet, suchte eine neue Herausforderung und wollte einfach wissen wie es sich anfühlt einen Marathon zu laufen und darüber zu berichten, irgendwie wird das schon gehen.  Mit dieser Einstellung ging ich also am Vormittag an den Start. Bereits nach ca. 15Km fingen die Oberschenkel durch den Wind und den Regen etwas „zu brennen“ an und ich konnte mir vorstellen was da noch so auf mich zukommen würde. Meine Ernährungstaktik, an jedem Stand einfach alles was angeboten wird in mich hineinzustopfen, ging insofern nicht auf, als dass ich ab Km 25 nur noch Tee und Bananen zu mir nehmen konnte, da sonst nichts mehr drin blieb. Als ich das ca. bei Km 30 wieder in den Griff bekommen hatte, freute ich mich schon, dass es mir entgegen aller Prophezeiungen ab Km 30 besser, statt schlechter geht. Doch diese Rechnung machte ich ohne mein linkes Knie. Auf Schienbeinpobleme und Schmerzen im rechten Knie war ich mit Kompressionstrümpfen und Tape vorbereitet, nicht aber auf Schmerzen im linken Knie. Vielleicht hätte mich der ein oder andere 30Km-Lauf in der Vorbereitung auf so etwas eingestellt dachte ich mir in dem Moment, war aber auch egal, da ich da jetzt durch musste. Immer mit dem Gedanken im Kopf irgendwann in diese, für mich in dem Moment „dämliche“ Festhallte einzulaufen und darüber berichten zukönnen, biss ich mich also Kilometer für Kilometer durch, mit einer Geh-Pause nach der anderen. Immer wenn Zuschauer meinen Namen auf meiner Startnummer sahen und mir zuriefen „Los Sven, du schaffst das“ oder „Komm junge, es ist nicht mehr weit“ packte mich wieder der Ehrgeiz und ich versuchte wieder ein wenig zu laufen. Schließlich war ich bis zur Halbmarathondistanz noch auf Kurs einer Sub 4-Stunden Zeit, doch das war mir mit jedem weiteren Kilometer mehr egal und es gab irgendwann nur noch ein Ziel: ankommen.  Als die Kilometer immer länger wurden und ich das Schild der 40Km-Marke sah, nahm ich noch einmal alle Kräfte zusammen und „joggte“ ganz langsam in Richtung Ziel. Spätestens im Zielkanal Richtung Festhalle, die auf einmal gar nicht mehr so doof, sondern sogar ein wenig emotional war, waren die Schmerzen vergessen und ich wusste ich kann mich jetzt auch „Marathonläufer“ nennen. Einen kurzen Blick wagte ich noch auf die Uhr, irgendwas von 04:25h stand letztendlich da. War mir in dem Moment aber auch relativ egal, ich war einfach glücklich, erschöpft und froh es mitgemacht zu haben.“

Sven Deussing

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Sven Deussing nach seinem ersten Marathon

2 Gedanken zu „Frankfurt Marathon – Zwei „alte Hasen“ und ein Rookie

  • 4. November 2013 um 22:22 Uhr
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    ich bin gerade „geflashed“!!
    ach du sch…. eine 2:39h!? Hallo? Was ist das bitte? Respekt, Respekt!!!
    Auch an LHS!
    Und Sven-RAKETE: Genau darauf kommt es an! Chapeaux! Glückwunsch allen 3en

  • 5. November 2013 um 12:38 Uhr
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    Sauber Jungs: wenn’s nicht weh tut, haste nix zu erzählen! Insofern: alles richtig gemacht. ;O)

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