MTB Dreikampf des RSC Wahmbeck

Startrampe2

Wahmbeck – „Dreikampf“ das klingt doch schon mal gut, dachte ich mir, als ich den Flyer in der Hand hielt. Zuerst dachte ich an einen MTB-Wettkampf mit ein bisschen Schwimmen vorher und Laufen danach. Aber beim betrachten der Webseite stellt sich heraus, dass anstelle vom Schwimmen geschossen werden musste. Genauer gesagt Schiessen mit dem Luftgewehr auf 10m Distanz mit echten 5 Klappscheiben, wie beim Biathlon im Winter.

Wo zum Henker liegt Wahmbeck? Hoffentlich ist das nicht irgendwo am anderen Ende der Welt. Die kurze Internetbefragung ergab, dass der Ort ganz in der Nähe zu Gieselwerder liegt. Damit war die Anmeldung beschlossene Sache.

20KM MTB fahren werde ich schon hinbekommen. Die werden die Strecke schon nicht so schwierig machen, dass da Ottonormal-Radfahrer nicht auch mitmachen kann. Ich musste nur mein MTB erstmal checken, ob es einsatzbereit war. Gut, mangels Zeit fand das dann einen Tag vorher statt und bestand aus einer kleinen 18KM Tour, mit anschließenden Putzen, Fetten und Hoffen, dass alles gut geht.

In Wahmbeck angekommen ging erst mal ein kurzer aber heftiger Gewitterregen runter. Wird schon wieder, dachte ich mir, weil für den Tag beim Onlinewetterbericht eigentlich nichts Großes an Regen und Gewitter angekündigt war. 30min vor Rennstart kam die Sonne wieder heraus und alles war gut.

Ich nahm das MTB und fuhr die Radstrecke auf den ersten 5KM ab. Ein flacher, asphaltierter Radweg. Soll reichen zum Warmfahren.

Gestartet wurde in Minutenabständen von einem Anhänger mit Rampe runter; nicht einfach so auf der Strasse. Da hatten sich die Organisatoren wirklich was Interessantes einfallen lassen. Sofort gab ich Druck auf die Pedalen, denn ich wusste die ersten 5KM sind ähnlich einem Zeitfahren. Tatsächlich holte ich hier bereits einen vor mir gestarteten Athleten ein.

Nach 5,5KM bog man plötzlich von dem Weg ab und es ging in den Wald bergauf. Darüber hatte man mich vorher auch noch informiert. Solange es bergauf ging war die Welt noch für mich in Ordnung. Ich sammelte noch einige vor mir gestartete Athleten ein und es lief gut, bis man vom Waldweg abbiegen musste und auf einen ganz schmalen Pfad steil bergab über Wurzeln, Matsch und durch Gebüsch fahren musste. Und wenn ich sage steil bergab, dann meine ich eine Steilheit, an der ich, wenn ich öfter MTB fahren würde, bestimmt zwei- oder dreimal überlegen würde, da runter zu fahren. Es half alles nichts, da ging es nun mal runter. Diese Passage schüttelte mich und das Rad ordentlich durch und ich hoffte am Ende noch alle Zahnfüllungen im Mund zu haben. Wieder zurück auf einem gut zu befahrenden, leicht bergab führenden Waldweg kam jetzt eine 3KM lange, schnelle Sektion, an deren Ende ein kurzer aber heftiger Anstieg zum Schützenhaus folgte.

Beim Schiessen dachte ich mir, hier lässt du dir Zeit, konzentrierst dich und bleibst fehlerfrei. Für jeden Fehlschuss wurde am Ende 30 Sekunden auf die Endzeit drauf gerechnet. Oft genug hatte ich im Winter bei den Fernsehübertragungen beim Biathlon zugeschaut. Zumindest theoretisch wusste ich, worauf es ankommt. Als weiteres Schmankerl für die Zuschauer bei der Wechselzone hatten die Organisatoren eine Live-Übertragung aus dem Schiessstand auf die Beine gestellt. So konnten die Zuschauer des Wahmbecker Mittagsmagazins sehen, dass ich fehlerfrei beim Schiessen blieb. Was sie nicht sahen bzw. hörten waren meine Flüche, die ich auf den letzten 1,5KM der MTB Strecke vom Schiessstand zur Wechselzone ausstieß. Dieser Abschnitt war noch mal so richtig herausfordernd und holperig. Sturz- und Unfallfrei erreichte ich die Wechselzone und konnte durch einen schnellen Wechsel einen weiteren Teilnehmer hinter mir lassen. Zweimal musste auf einem flachen Radweg zu einem Wendepunkt und zurück zur Wechselzone gelaufen werden; insgesamt 4KM.

Irgendwie musste ich relativ gut gefahren sein und auch einigermaßen schnell geschossen haben, denn von den 15 vor mir gestarteten Athleten kamen mir vom ersten Wendepunkt nur drei entgegen. Allerdings wusste keiner, wie er momentan im Rennen liegt und so musste von Anfang bis Ende hohes Tempo gelaufen werden. Waren die Temperaturen im Wald beim Fahren super gut gewesen, so knallte jetzt die Sonne runter und es war ziemlich schwül. Trotzdem lief es bei mir gut, kam ein wenig näher, aber konnte keinen mehr überholen. Im Ziel blieb die Uhr für mich bei 1:04:10h stehen und ich war erst mal glücklich und zufrieden.

Die Wartezeit bis zur Siegerehrung wurde durch den Veranstalter durch eine Tombola mit 100%iger Gewinnwahrscheinlichkeit verkürzt. Dies kam mir auch sehr entgegen, weil ich sonst bei solchen Sachen normalerweise immer leer ausgehe. Ich muss schon sagen, die Organisatoren haben sich wirklich was einfallen lassen und sich eine unglaubliche Mühe gemacht.

Bei der Siegerehrung der Herren wurde ich dann aufgerufen. Freudestrahlend über eine Platzierung auf dem Treppchen hüfte ich auf den dritten Platz, nahm der Pokal entgegen und machte mir keine weiteren Gedanken. Es kam zu einer kurzen Diskussion bei dem Veranstalter und dann sagten sie mir, ich müsse ganz oben auf das Podest.

JIPPIE – ich bin Gesamtsieger der Veranstaltung!!! Ganze 10 Sekunden vor dem Zweitplazierten, der 5 Fehlschüsse hatte, und weiteren zwei Sekunden vor dem Dritten.

Wahnsinn. Alles in allem eine tolle Veranstaltung mit überraschenden Ausgang.

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2 Gedanken zu „MTB Dreikampf des RSC Wahmbeck

  • 17. August 2013 um 16:38 Uhr
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    Gratulation an den Gesamtsieger.

  • 19. August 2013 um 09:48 Uhr
    Permalink

    Glückwunsch!!! Verrückt, der Yeti kann sogar schießen :D. Als Gesamtsieger darfst Du im Dezember dann selbst am Poppern teilnehmen, prima :))

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