Bujok erzählt von persönlicher Bestzeit

Patrick Bujok rennt beim Magdeburger Halbmarathon als 36. im Feld seiner mit Abstand schnellsten Zeit entgegen

„’Was geht euch eigentlich so durch den Kopf, wenn ihr im Wettkampf seid?’ Am Sonntag, 23. Oktober startete ich beim Magdeburger Halbmarathon. Meinem letzten Wettkampf der Saison 2011. Schon letztes Jahr kam ich nach Sachsen-Anhalt und erlebte eine super Laufveranstaltung, die besonders durch ihren – wie ich finde – abwechslungsreichen Kurs besticht. Zuerst durch die Altstadt an der Grünen Zitadelle vorbei, über Brücken, entlang der Elbe, auf Asphalt, durch Wälder und Parks, bis auf der letzten Etappe der Weg über das Messegelände zum ersehnten Ziel führt. Obwohl ich mir diese Saison so einige sportliche Träume erfüllen konnte, wollte ich es im kalten Oktober noch einmal wissen und ging mit dem Ziel, die 1:28h zu knacken an Start. Manuel Langlotz hatte es mir bei unserem letzten gemeinsamen Rennen gezeigt, wer schnell sein will, muss aus der ersten Reihe starten. So tat ich es dann auch. Mir war schon, klar, dass ich ein ordentliches Tempo hinlegen müsste, um mein Ziel zu erreichen und so fieberte ich der ersten Kilometermarkierung entgegen, um ein Gefühl für mein Tempo zu bekommen. Doch wo blieb sie??? Ein Blick auf die Uhr sagte 4:30min und weit und breit nix von dem so sehr ersehnten KM1-Schild zu sehen. Na toll, dat wird doch nix. Schwupps, war sie auf einmal da und teilte mir mit, dass ich DEUTLICH unter meiner geplanten mittleren Reisegeschwindigkeit lag. Egal, laufen und nicht so viel denken. Überraschend tauchte dann das KM2-Schild auf und lies mich Glauben machen, dass dieser in nur 3min20s zurückgelegt wurde. Kurzer Hand entschied ich mich nicht von scheinbar wahllos hingestellten Markierungen beeindrucken zu lassen und lief einfach meinen Schuh. Von da an war ich auf einmal in einer kleinen Gruppe, die von einem Rad begleitet wurde. Hmmmm???? Ach so! Die schnellste Frau, war in dieser Gruppe. Dementsprechend hoch war auch das Tempo und ich konnte gut mithalten. Irgendwann zog ich sogar noch ein bisschen an und lies die junge Dame mit ihren Begleitern hinter mir. Ab Kilometer 17 wurde das ganze dann „etwas“ unangenehm und ich befürchtete überzockt zu haben, denn in der Zwischenzeit war ich auf einem 1:25h-Kurs – etwas, was ich mir nie zugetraut hätte. Die Schmerzen in den Beinen, die Zweifel im Kopf, nahm ich auf einmal ein sonderbares Geräusch wahr. Ein Atmen, das immer lauter wurde. Rhythmisches aufsetzten kleiner Frauenfüße und plötzlich war sie neben mir. Eine Frau – begleitet von einem Rad. Da machte es KLICK! „Die lässt du nicht so leicht an dir vorbeiziehen!“ Gesagt, getan und ab! So lief ich nun also aus letzter Kraft aber stets einige Meter vor der schnellsten Frau. Einer der skurrilsten Gedanken, der mir während eines Wettkampfes so durch den Kopf gingen, kam so in Magdeburg zustande: „Wäre ich eine Frau, ich wäre Erste!“ Ich weiß nicht wie, aber ich biss mich durch bis ins Ziel!

Jetzt, da die halluzinierende Wirkung von zu hoher Laktatkonzentration im Blut deutlich nachgelassen hat, bin ich doch zu der Erkenntnis gelangt, dass es gut ist, dass ich keine Frau bin und schließlich glaube ich, mit einer Zielzeit von 1:25:38h und somit Platz 36 von 1101 Männern kann ich sehr zufrieden sein!

So geht sie also zu Ende, meine lange Saison 2011…“

 

Patrick Bujok

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Gedanken zu „Bujok erzählt von persönlicher Bestzeit

  • 29. Oktober 2011 um 17:27 Uhr
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    Netter Bericht und nett wie du das männliche Geschlecht vertreten hast! :-)) (Was wohl in dem Kopf der Frau vorging–> die arme!!! ….Egal Glückwunsch!

  • 6. November 2011 um 08:22 Uhr
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    ey Patrik, schöner Erfolg.
    Von Lanza habe ich noch Bilder und eine CD meld dich mal.
    m aus H

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